Winterspekulationen 2014/15

Nach dem verregneten Sommer dieses Jahres hat uns das Wetter nun doch noch mit einem überaus langen und vor allem überdurchschnittlich milden, um nicht zu sagen warmen Herbst entschädigt. Selten war es so lange im November frostfrei wie heuer – in den Klimabüchern ist ein solches Phänomen bislang kaum zu finden.

Den einen freuts ob der milden Temperaturen, den anderen weniger mangels jahreszeitgemäßer Temperaturen und man macht sich sogar mitunter mehr Gedanken über das Wetter als sonst. Auch die Spekulationen in den Medien rund ums bevorstehende Winterwetter beginnen immer früher – ein Zeichen unserer zunehmend schnell-lebigen Zeit.

So verschieden die Wetterpräferenzen jedes Einzelnen, so unterschiedlich sind auch die Trendprognosen der Wetterdienste und Online-Wetterdienstanbieter.

Also da wären zunächst einmal die Modellrechnungen der staatlichen, nationalen Wetterdienste wie des Deutschen und des Britschen Wetterdienstes (DWD, Metoffice) oder der Zentralanstalt für Geodynamik (ZAMG). Deren Wettercomputer zeichnen eine deutlich zu milde Winterperiode, welche mit 1.12. – 28.2. definiert ist. Wenig überraschend gibt es auch Trendprognosen anderer Wetterdienstleister oder Forschungszentren, welche einen normalen bis leicht zu kalten Winter 2014/15 vor uns sehen.

Bei all diesen Berechnungen fließen neben globalen meteorologischen Parametern wie Luftdruck- und Temperaturverteilung in den verschiedenen Druckhöhen, Meerestemperaturen und -strömungen (Anm.: El Nino), Meereis- und Schneebedeckung und vieles mehr in die Rechenmodelle ein. Auch statistische Methoden werden angewandt indem frühere Ereignisse und deren Auswirkungen zu den aktuellen Ausgangsbedingungen in Relation gesetzt werden. Daraus lassen sich dann  mögliche Winterszenarien ableiten.

Schneefräse oder doch nur Schneebesen?

Die Frage nach den möglichen Schneeverhältnissen hätten nicht nur Strassendienste gerne beantwortet gewußt um entsprechende Vorkehrungen und Planungen treffen zu können. Zu groß sind die orografischen Gegebenheiten und der damit verbundenen Einflüsse auf das lokale Wettergeschehen. So beschränkt man sich derzeit meist auf die Berechnung des Temperaturtrends in den Wintermonaten Dezember bis Februar.

Eines haben alle Trendvorhersagen gemeinsam: Ob eine Witterungsperiode kalt oder mild ausfällt, wird meist in Prozenten der Eintrittswahrscheinlichkeit ausgedrückt was wiederum mit einer gewissen statistischen Unschärfte behaftet ist. So können 50%  fünf von zehn Fälle bedeuten, während auch einer von zwei Fällen das gleiche aussagt.

Wie der Winter auch wird – eine der Trendprognosen wird sich wohl „zumindest annähernd“ als richtig herausstellen.

Links: ZAMG, DWD, Metoffice(UK), IRI(US), Accuweather (engl.), Netweather (engl.)

 

 

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